

Letzte Woche hat mich eine frischgebackene Mama gefragt, ob man jemals aufhört sich Sorgen zu machen? Die Antwort ist: Nein, leider nicht.
Wann beginnen die Sorgen?
Unsere lieben Hormone kommen hierbei mit ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass wir schon in der Schwangerschaft aufmerksamer werden und gut auf uns acht geben. Wir sind nicht mehr so Risikobereit, und „scannen“ unsere Umwelt nach möglichen Gefahren ab.
Wenn dann erst das Baby auf der Welt ist, wirkt ihr Scharm auf uns fast hypnotisierend. Unser einziges Ziel ab da ist es, unser Baby gesund durch seine Kindheit zu bringen. Natürlich spielen auch hierbei die Hormone eine Rolle, das sogenannte „Kindchenschema“ setzt ein. Wir schalten komplett in einen „Kümmermodus“ und kümmern uns um unser Baby. Wir achten auf seine Bedürfnisse und erfüllen diese.
Arten von Sorgen
Soweit die Theorie. Nun können aus unterschiedlichen Gründen ganz andere Fälle eintreten:
Die einen machen sich furchtbare Sorgen ihr Baby „verziehen“ zu können, weil es bei den Eltern schläft. Oder weil man es immer nimmt, wenn es weint.
Die anderen finden das Baby einfach nur anstrengend und lästig, und möchten nicht unbedingt viel Zeit mit ihm verbringen.
Und anderen fällt es scheinbar spielend leicht, alles richtig zu machen, aber sie selbst sind von Selbstzweifeln geplagt.
Egal, was nun tatsächlich zu trifft, jede von ihnen macht sich ihre eigenen Gedanken und Sorgen. Bei jedem, können sich Verwandte und Freunde einschalten. Diese haben genügend Tipps auf Lager, wie es sich nun wirklich gemacht gehört. Zu guter Letzt kommt auch der Anspruch unserer Gesellschaft hinzu., wie man mit einem Baby umzugehen hat.
Wie soll hierbei ein Instinkt gut arbeiten können?
Sehr schwierig, aber durchaus machbar. Man muss nur für sich und seine eigene Familie die richtige Lösung finden. Wenn man dies nicht alleine schafft, dann ist es immer ratsam, sich professionelle Hilfe zu holen.
Sorgen bei PCOS
Die Sorgen, wenn man PCOS hat, können nun schon ganz anders aussehen. Es gibt Frauen, die schaffen das gleich, sie verfallen nicht in ein „Angstschema“ und es gibt die anderen, denen nichts sicher genug sein kann.
Bei PCOS hat man sich oftmals bereits mit dem Gedanken auseinander setzen müssen: Was ist, wenn ich keine Kinder bekomme?
Diesen Gedanken wollen wir eigentlich nicht fertig denken, und solange es noch nicht soweit ist, finde ich das auch in Ordnung. Aber dadurch, hat das Baby, in den meisten Fällen, schon eine ganz andere Bedeutung, als für jemanden der „einfach“ so ein Kind bekommen hat.
Sorgen in der Schwangerschaft
Wir zittern, hoffen und bangen uns durch die Behandlungen, und glauben endlich Ruhe zu finden, wenn wir endlich schwanger sind. Wenn wir es dann endlich geschafft haben, und schwanger geworden sind, dann beginnt die Angst, die ersten Wochen gut zu überstehen, dass auch sicher nichts schiefgeht. Danach können wir endlich entspannen. So hangeln wir uns von einer Sorge zur nächsten.
Bei meinem ersten Kind, bin ich all diese Stationen durchlaufen. Leider kamen dann immer andere Nachrichten, wie z.B. eine Plazenta, die den Muttermund verschlossen hat usw.. Also denkt man sich, die Schwangerschaft werden wir beide schon hoffentlich gut überstehen, danach können wir die Zeit dann endlich genießen. Die Sorgen vor der Geburt und währenddessen, sobald sich die Hebamme komisch verhält, brauch ich wohl keinem näher beschreiben.
Sorgen mit Baby
Wir haben es geschafft! Unser Baby ist endlich da, gesund und munter in unseren Armen. Wir sehen es an, und wollten die Zeit eigentlich endlich genießen. Aber was passiert? Das Kindchenschema setzt ein, und vielleicht auch noch ein bisschen mehr.
Bei mir war es mehr als das. Endlich war das absolute Wunschkind da. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Aber was ist, wenn ihm was passiert? Das Gedankenkarussell fing an sich zu drehen. Und aufhören konnte ich nicht mehr. Wir hatten zwar schon ein Angel Care Babyphone mit Matratze im Vorfeld gekauft, jedoch darauf gelegen ist er sehr lange Zeit nicht. Ich hatte ihn nur direkt bei mir, da ich nicht mal dem Gerät getraut hatte…
Das war eine sehr anstrengende Zeit. Natürlich bekommt man immer viele Tipps, aber wirklich geholfen haben die nicht. Wenn man Angst hat, dann lässt sich das nicht einfach abschalten. Und Menschen, die nicht betroffen sind oder waren, können dies nicht nachvollziehen.
Nachteile bei zu vielen Sorgen
Macht man sich nun ständig Sorgen und hat Angst um sein Kind, dann kann es passieren, dass genau aus diesem Grund erst Dinge passieren. Denk mal an den berühmten Spruch: Pass auf, fall nicht hin! Wie oft bist Du, genau dann schon hingefallen?
Engen wir unser Kind, durch unsere Sorgen zu viel ein, dann hat dies tatsächlich Nachteile für seine Entwicklung. Man muss Erfahrungen machen, um zu lernen, wie man sitzt, krabbelt, läuft, rennt, Fahrrad fährt usw. Diese Erfahrungen kann uns keiner erzählen, wir müssen sie selbst erlebt haben. Jedes Kind hat den inneren Drang, Dinge zu erlernen und Sachen zu entdecken. Diesen natürlichen Drang würden wir durch unsere Angst komplett unterdrücken. Im schlimmsten Fall, wäre er dann tatsächlich weg, und wir hätten ein komplett angsterfülltes und unselbstständiges Kind.
Tipps gegen Sorgen
Ich hatte zum Ende der Schwangerschaft ein Buch von Maria Montessori gelesen. Einen Satz von ihr, finde ich besonders schön und treffend: Hilf mir es selbst zu tun!
Ich habe mir natürlich viele, viele Gedanken in der Anfangszeit gemacht, denn dass die ständigen und übermächtigen Sorgen, nicht gut sind, war mir auch klar. Dieser Satz war mir im Gedächtnis geblieben, und auch noch viele Sätze aus zig Erziehungsratgeber (ich bin in meiner 1 Schwangerschaft sehr viel gelegen, und hatte dadurch jede Menge Zeit zu lesen ;-)). Irgendwann kam dann die Einsicht, dass ich es nicht schaffen werde, ihn vor jeder Gefahr zu beschützen. Ich weiß, welch ein Meilenstein 😉 Aber für mich, war das so, ich musste es wirklich erst bewusst begreifen, dass es unmöglich ist.
Danach hab ich mich dann, ganz typisch für mich, auf die Suche nach Lösungen begeben. Meine persönliche Lösung war fürs Babyalter, immer für ihn da zu sein, und alle seine Bedürfnisse sofort zu erfüllen. So lernte er, er kann sich immer auf mich verlassen. Und für später ist meine Lösung, ihm soviel wie möglich mitzugeben und zu zeigen, damit er selbst gut auf sich achten kann. Und genau dafür braucht ein Kind viele eigene Erfahrungen, um zu lernen und Selbstvertrauen zu bekommen.
Als Beispiel, ich habe allen das „Treppenlaufen“ sehr früh beigebracht. Jeder konnte im Krabbelalter die Treppen, rauf und runter krabbeln. So hatte ich das schwierige Thema Treppe, Treppengitter etc. präventiv für uns gut gelöst, und jeder war zufrieden. Ich hatte meine Sicherheit, sie können es, und die Kinder hatten ihre Freiheit, hinzu krabbeln wohin sie möchten.
Fazit
Die Sorgen hören zwar niemals auf, aber sie verändern sich.
Es gibt nicht die eine perfekte Lösung, wichtig ist, ob noch alles im „Rahmen“ ist, oder ob Dich die Ängste und Sorgen erdrücken. Wenn Du merkst es passt so nicht, dann such für Euch einen besseren Weg. Schaffst Du es nicht alleine, dann nimm Dir jemanden zu Hilfe.
Natürlich mache ich mir auch heute noch Sorgen, aber die Sorgen lähmen mich nicht. Wir finden als Familie immer eine Lösung. Denn wenn die Kinder etwas größer sind, und sich artikulieren können, dann teilen sie einem recht schnell mit, was sie schon können und sich zutrauen und was sie lieber noch nicht tun wollen. Wichtig hierbei finde ich, auf beides einzugehen.
Wie ist Dein Weg gewesen? Oder welchen Weg willst Du gehen, oder gehst Du gerade?
Vielleicht machst Du es so wie ich, oder Du hast einen anderen Weg gefunden. Schreib mir doch Deine Erfahrungen dazu.
Alles Liebe
Tanja
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kindchenschema