

Hast Du einen? Wir hatten einen ganz konkreten Plan von unserem Leben. Wir wollten erst beruflich weiterkommen, dann Heiraten, eine Familie gründen und im grünen Leben.
Im Juli 2008 war ich rundum glücklich. Beruflich hatte ich erreicht was ich wollte. Und nach einer wundervollen Hochzeit ging es in die Flitterwochen. Natürlich war ich davor bei meinem Frauenarzt gewesen, zum Durchchecken und um das Absetzen der Pille zu besprechen. Von seiner Seite aus, war alles in Ordnung. Die Flitterwochen gingen vorüber und auch der August und September… Langsam wunderte ich mich, dass noch keine Blutung eingesetzt hatte. Mein erster Gedanke war, dass wir vielleicht Glück gehabt haben und ich sofort schwanger geworden bin. Ein Test beendete diesen Gedanken sehr schnell. Im Oktober dann endlich unregelmäßige Blutungen. Ich fing an mich über die Basaltemperatur zu informieren und begann mit messen… Das Jahr war zu Ende und ich war noch nicht schwanger.
Du meinst ich sollte mehr Geduld haben? Es ist gerade mal ein halbes Jahr vergangen. Ich hab jahrelang eine „starke“ Pille genommen, dass dauert etwas. Hab Geduld. Ja, diese Sätze kenne ich zu genüge. Aber stimmen diese Sätze tatsächlich?
Du hast sicher mal mit deinen Freundinnen gesprochen, wie schnell sie schwanger waren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Antwort bei den meisten weniger als ein halbes Jahr war. Zumindest waren dass meine Antworten, die ich bekommen hatte. Google kann man natürlich bis zur Erschöpfung durchforsten, und wird immer wieder darauf stoßen, dass die meisten Paare mit geplantem Kinderwunsch innerhalb von 3-4 Monaten schwanger sind und 90% innerhalb eines Jahres. Dass alles konnte mich überhaupt nicht beruhigen, denn wie soll ich denn schwanger werden, wenn noch nicht mal diese blöde Blutung wieder eingesetzt hat. Auch zum Zusammenhang jahrelang Pille und Kinderwunsch, kann man wieder genau die gleiche Google Suche betreiben, und erhält dieselbe Antwort: 3-4 Monate, 90% innerhalb eines Jahres. Ich hatte ja auch noch die mündliche Bestätigung meines Frauenarztes vor unserer Hochzeit.
Inzwischen war Februar und ich machte einen Termin zur Krebsvorsorge und Beratung aus. Bei diesem Termin, brachte ich alle Gedanken, Temperaturmessungen und Fragen mit. Mein Arzt war recht genervt. Er sagte die oben erwähnten Sätze selbst (kurze Zeit, Pille…), was mich ziemlich ärgerlich machte. Ich blieb beharrlich dabei (andere würden sagen stur 🙂 ), dass bei mir irgendwas nicht stimmen kann, wenn ich bis jetzt noch keinen Zyklus habe und meine Freundinnen nur maximal 3 Monate gebraucht hatten, ganz zu schweigen von den süßen Pillenunfallbabys. Mein Arzt „schmiss nun, den teuren medizinischen Apparat an, um mich davon zu überzeugen dass alles okay sei.“ (so seine Aussage zur Durchführung eines Bluttests, sowie Zyklusauslösung etc.) Ich bekam ein Medikament um den Zyklus auszulösen und am 5. Zyklus Tag sollte ich nochmal vorbeikommen. Und dieser Tag änderte dann alles. Manchmal ist es einfach sch…. recht zu haben.
Mein Frauenarzt untersuchte mich, und wurde dabei recht still, was ich schon seltsam fand. Dann druckte er noch Ultraschallfotos aus, was ich noch seltsamer fand. Zurück beim Besprechungstisch, sagte mein Arzt zu mir: „Es tut mir sehr leid, aber Sie leiden unter einem PCO-Syndrom und können alleine nicht schwanger werden. Sie bilden zu viele unreife Eibläschen aus, und es kommt zu keinem Eisprung, dass sieht man hier an den vielen schwarzen Punkten. Wir haben 3 Adressen von recht guten Kinderwunschzentren, bitte werden Sie dort vorstellig. Wir sehen uns dann wieder, wenn es geklappt hat. Ich wünsche Ihnen alles Gute.“
PCO-SYNDROM?
Dass war in meinem Lebensplan, NICHT vorgesehen. Nun stand ich da mit meinen Plänen, und hatte nichts… Versagt auf ganzer Linie. So hat es sich für mich angefühlt.
Wie erging es Dir? Wodurch hast Du die Diagnose bekommen?
Ich habe dir einen Einblick in unsere sehr persönliche Geschichte gegeben um Dir Mut zu machen, selbst voranzuschreiten und Dich nicht von Floskeln oder Unfreundlichkeit aufhalten zu lassen!
Alles Liebe
Eure Tanja