

Was hat sich 2018 und 2019 verändert?
Es hat sich einiges an Veränderung ergeben. Meinen letzten Artikel habe ich tatsächlich im März 2018 veröffentlicht. Bei Facebook bin ich bereits Ende 2017 “ausgestiegen”. Seitdem war ich weder auf meinem Blog weiter aktiv, noch habe ich bei meiner Facebookseite etwas veröffentlicht oder in den ganzen Gruppen gelesen und geantwortet.
Warum habe ich das verändert?
Ich habe es für mich getan. Man ist im Leben immer für sich selbst verantwortlich. Für seine Gesundheit, für sein Glück, für seine Zufriedenheit, für sein Wohlbefinden, für seinen Körper usw.. Das kann man niemandem übergeben oder jemand anderen dafür verantwortlich machen. Und mich hat Facebook nicht glücklich gemacht. Ich habe mit dem Wunsch zu helfen meinen Blog gestartet. So mancher würde sagen: “Ein ziemlich naiver Wunsch.” Andere würden sagen: “Super, das ist genau das was ich brauche.” Deswegen brauchte es irgendwann eine Veränderung.
Ich glaubte, dass PCOS Gruppen auf Facebook eine super Hilfe sind für Betroffene. Ich dachte mit wissenschaftlich fundierten Beiträgen und auch den jeweiligen Hintergrundangaben, können viele Frauen die Verantwortung für sich selbst, wesentlich einfacher übernehmen. Das ist doch eine super Sache und schnell umgesetzt. Nun ja, leider wurde ich nach und nach eines besseren belehrt. Von vielen Gruppen wurde ich privat angefeindet/angeschrieben. Wie man es eben auslegt. Und witzigerweiße aus völlig gegensetzlichen Gründen.
Was für Gründe waren dies?
Es waren die Administratoren die mich angeschrieben haben, nachdem ich Beiträge gepostet hatte. Oder nachdem ich Beiträge kommentiert hatte. Aber auch betroffene Frauen und das sogar noch öfter als Administratoren.
- Sie wollten keinerlei Werbung.
- Sie wollten nicht, dass ich ihre Mitglieder auf unseriöse Weise kommerziell ausnutze.
- Sie wollten keine andere Meinung, als ihre eigene zum Thema PCOS.
- Sie wollten auf keinen Fall korrigiert werden.
- Sie wollten niemand öffentlichen der hinter der Pharmaindustrie steht.
- Sie wollten niemanden der gegen die heilige Schulmedizin ist und mit irgendwelchen Kräutern ankommt.
- Sie wollten niemanden, der zur Ruhe rät, der nicht beim orakeln mitmacht, der andere Ansätze vertritt und zum eigenen denken und handeln anregt.
Was habe ich daraus gelernt?
Zuerst gar nichts. Denn ich verstand das Problem nicht.
Fangen wir einmal am Anfang an. Die Reaktionen der Gruppenadministratoren waren für mich nicht nachvollziehbar. Von welcher Werbung sprachen sie überhaupt? Denn ich machte keine Werbung für irgendwas. Aber durch so manche Reaktion dämmerte es mir langsam. Sie sprachen von Werbung für mich. Nun, über diesen Punkt dachte ich nach. Wenn man so will, kann man meinen Wunsch anderen zu helfen, im weitesten Sinne als Werbung auslegen. Immerhin schreibe ich alles auf meinem Blog und veröffentliche es. Ok, akzeptiert. Poste ich eben keine Beiträge meines Blogs.
Unseriöse kommerzielle Weise ihre Mitglieder ausnutzen? Hmm, wie soll ich das verstehen? Ich habe keinerlei eigene Produkte oder Dienstleistungen, die ich in irgendeiner Weise angeboten habe. Ich habe keinen einzigen Partner, zu dem ich alle hingeschickt hätte und Geld dafür kassiert habe. Ich habe nichts anderes auf meinem Blog. An diesem Punkt konnte ich auch mit viel Phantasie nicht mitgehen. Ich hatte nichts als Änderung entgegenzusetzen, also waren diese Gruppen ad agda gelegt.
Sehr viel schwieriger wurde es für mich bei den Punkten 3 bis 7. Ja, ich wollte aufklären. Ja, ich habe einige Artikel über Begriffserklärungen geschrieben, Medikamente, alternative Methoden und auch über PCOS allgemein. Wenn nun eine Frage dazu kam, dann habe ich tatsächlich als Antwort einen Link dazu gepostet und den Hinweis sich bei weiteren Fragen einfach zu melden. Hier waren 2 Fehler. 1. ich hatte wieder auf meine Seite verwiesen. 2. ich hatte diese Meinung, die in meinen Artikeln steht tatsächlich. Und meine Meinung ist kontrovers. Hier liegt ein großer Kritikpunkt. Wahrscheinlich der Größte.
Was wollte ich bisher und welche Veränderung war in der Zukunft dafür nötig?
Ich wollte wirklich helfen, ich wollte etwas über die Hintergründe erfahren, ich wollte mir ein Bild machen und dann ganz individuell darauf antworten. Das kam sehr oft nicht gut an. Warum ich überhaupt Fragen stelle, wurde ich gefragt. Warum der Partner interessiert? Warum es mich interessiert, wie weit man gehen will. Warum ich nicht einfach mit orakeln kann, sondern immer “Vernunft” predige.
Meine Antwort darauf ist: Weil ich dir wirklich helfen will. Wie soll man aus kleinen Brocken eine vernünftige Antwort finden. Wie soll man die Zeit alleine durchstehen? Wie soll die Partnerschaft diese Zeit, die sehr intensiv ist und keiner weiß wie lange sie dauert oder wie der Weg endet, überstehen? Und zu guter letzt, wie sollen dir Vermutungen “orakeln” helfen, emotional stabil zu bleiben?
Das alles soll dich zum nachdenken bringen. Du sollst dir sicher sein, wie weit gehe ich, wie weit will mein Partner gehen. Du sollst dich auf Tatsachen konzentrieren und nicht auf Vermutungen. Aber das ist eben meine eigene persönliche Meinung. Und die ist eben kontrovers zu vielen Dingen.
Warum ist meine Meinung kontrovers?
Ich bin den Weg der Schulmedizin gegangen mit allen Vor- und Nachteilen für mich und meinen Körper. Ich habe mich jedoch gleichzeitig von der Schulmedizin abgewandt.
Wie geht denn das?
Nun, ich bin bis heute der Meinung, dass beim Kinderwunsch der Faktor Zeit am wichtigsten ist. Ist man bereits 30 Jahre, dann sollte man natürlich an einer gesunden Lebensweise arbeiten und sich informieren, was alles möglich ist und ausschlaggebend um seine eigene PCOS-Erkrankung in den Griff zu bekommen. Aber genauso sollte man sein Ziel, ein Kind zu bekommen, schnellstmöglich umsetzen und nicht Jahre mit eigenen Experimenten verbringen. Denn das kann sich leider sehr negativ auswirken und bringt einen oft nicht zum Erfolg.
Also habe ich für unser Ziel, ein eigenes Kind, alles getan was möglich war. Dies jedoch immer nur in dem Maße so wie ich es, mit Recherchen, am sinnvollsten hielt. Bedeutet nicht gleich auf IVF, aber auch nicht 1 Jahr warten was passiert. Ebenso habe ich mich jedoch zwischen unseren Kindern dazu entschieden keinerlei Medikamente zu mir zu nehmen, sondern einen Weg zu finden, natürlich mit PCOS umzugehen und im idealsten Falle es zu verbessern. Und das ist das Kontroverse für viele.
Ich bestreite nicht, dass es Frauen gibt, die es ganz natürlich geschafft haben schwanger zu werden. Ebenso bestreite ich nicht, dass es Fälle gibt, wo nichts außer einer Eizellspende helfen kann. Aber ich schlage mich nicht auf 1 Lager. Und ich will mich auch nicht für 1 Lager festlegen lassen. Ich stehe ein für jede Frau, die einen intensiven Kinderwunsch verspürt, die ihren Weg gehen möchte, ganz individuell und mit allen für Sie vertretbaren Möglichkeiten. Und was für den einen vertretbar ist, das geht für den anderen eben auf keinen Fall.
Was nun? Ich brauchte Veränderung.
Mir war das dann einfach alles zu viel. Ich dachte mir, warum soll ich eigentlich noch irgendetwas schreiben. Warum soll ich in Gruppen antworten, wenn fundierte antworten gar nicht gewünscht sind? Kann ich mir die Zeit auch sparen. Denn so ein Blogbeitrag ist nicht in einer halben Stunde geschehen. Zumindest nicht bei mir. Und so ein Kommentar, den schreibt man auch nicht, um andere zu ärgern. Gesagt, getan. Ich habe alles gestoppt.
Und genau jetzt, jetzt passierte ein Wandel. Eine weitere Veränderung die ich diesmal nicht bewusst getätigt hatte. Jetzt wo ich alles hin geschmissen habe und mir das alles zu “blöd” wurde, traten nach und nach Menschen in mein Leben, die mein Denken von Grund auf änderten.
Wer war das?
Ungefähr ab Mitte 2017 hatten mich Frauen und auch Männer per Mail persönlich angeschrieben. Nicht wegen Facebook, sondern durch meinen Blog. Die Gründe waren sehr unterschiedlich, mal war es der Ehemann, der sehr an den Medikamenten Beschreibungen und den Kosten interessiert war und dort noch mehr Infos wollte. Mal war es eine junge Ehefrau, die ganz am Anfang ihrer Diagnose stand. Dann auch eine junge Ehefrau die am Anfang ihres Kinderwunsches stand. Eine Frau mittleren Alters, die bereits einen unglaublichen Weg hinter sich hatte und einfach nur jemand, mit einem anderen Blickwinkel als Unterstützung wollte. Und auch viele andere Frauen, die mir entweder mitteilen wollten, wie toll sie einen Beitrag fanden, oder nur eine kurze Frage hatten.
Alles in allem, nahm im Laufe der Zeit, der E-Mail Kontakt mit euch mehr zu. Es kristallisierten sich ein paar heraus, die sich noch tiefere Gespräche wünschten. Mit ihnen begann ich zu telefonieren und wir hielten über einen längeren Zeitraum Kontakt, oder halten noch immer Kontakt. Ich konnte 1 zu 1 meine Erfahrungen weitergeben, weitere Hilfen empfehlen oder eben einfach nur zu hören. Dies alles bedeutete den Frauen etwas und auch mir bedeutete es sehr viel. Denn genau hier, kam mein Wunsch zu helfen, zu tragen. Ich konnte für einige andere eine Veränderung sein. Und sie wurden zur Veränderung für mich.
Was veränderte sich?
Veränderung fand bei mir statt. Einmal hat sich durch den direkten Kontakt meine Einstellung verändert. Ich denke nicht mehr, dass es egal ist. Ich denke auch nicht mehr, dass Facebook zum informieren notwendig ist. Wenn man kein Social Media Typ ist, oder eben nur ein sehr sporadischer, so wie ich, dann passt das auch. Diejenigen von euch, die für sich einen individuellen Weg wünschen und suchen, die finden mich schon 🙂
Ebenfalls fand eine gemeinsame Veränderung statt. Ich habe mit jeder von euch soviel Veränderung miterleben dürfen. Ich bin jeder von euch dankbar für die Erfahrungen die ihr mit mir geteilt habt und den gemeinsamen Weg, den wir entweder bereits gegangen sind, oder den wir noch gehen.
Um was ging es?
Jede von euch ist einzigartig und jedes PCOS ist einzigartig. Das hat mich in meiner bisherigen Meinung nur bestärkt, dass es beim PCOS noch viel mehr Einflüsse zu beachten gibt, als die Schulmedizin bisher beachtet oder überhaupt als Einfluss anerkennt. Wir alle sollten wieder verstärkt auf unseren eigenen Körper und unser Bauchgefühl hören. Das ist nicht leicht, aber stärkt einen sehr, wenn man es geschafft hat. Und diesen Prozess durfte ich bei einigen von euch live miterleben. Veränderung fand statt.
Ich durfte euch emotional begleiten, euch aufbauen und stärken, euch beruhigen, mit euch lachen, freuen und auch trauern. Für manche war ich eine kleine Zwischenstation, der sie sich anvertrauen konnten, als noch niemand im Umfeld bescheid wusste. Für manche war ich eine längere Station, solange bis sich ein Ergebnis in die ein oder andere Richtung entwickelt hat. Veränderung fand statt.
Ein Baby, dessen Mama ich von Beginn an begleiten durfte.
Der Höhepunkt ist natürlich ein Baby. Eine von euch durfte ich von Beginn an begleiten, seit 20017. Begonnen bei den ersten Arztbesuchen, den weiteren Diagnosen und vorgeschlagenen Behandlungen, durch alle dunklen Zeiten und Rückschläge sowie Schicksalsschläge, die eben für uns alle auf diesem Weg liegen können, bis hin zur Geburt eines gesunden Kindes. Du bist diesen Weg so toll gegangen. Es war dein individueller Weg und du und dein Mann, haben es gemeinsam geschafft. Jede Hürde, jeden Schicksalsschlag konntet ihr gemeinsam meistern. Ich freue mich unendlich für euch, dass ihr nun euer eigenes kleines Wunder in Händen halten dürft und wünsche euch weiterhin alles liebe und gute! Eine große Veränderung fand hier statt.
Ich muss tatsächlich gestehen, dass ich selbst ganz aufgeregt war, als der Entbindungstermin immer näher rückte und musste mich selbst zügeln, nicht all zu oft nachzufragen, ob es ihr noch gut geht und wie sie sich fühlt. Es hatte sich eben eine gegenseitige Verbindung aufgebaut. Und genau deswegen, hatte auch ich mich selbst riesig gefreut, als dann der kleine Sonnenschein gesund auf die Welt kam.
Ein Kinderwunschweg der anders endete als gedacht.
Es gibt natürlich nicht nur den positiven Ausgang und Weg. Auch für das teilen dieses Weges bin ich sehr dankbar. Wir beide haben uns 2018 kennengelernt, nachdem du bereits einen sehr langen Weg und wahnsinnig viele Behandlungen hinter dir hattest. Für dich hatte ich dann auch ganz viele Kontakte von den Berliner Kinderwunschtagen in der Tasche. Wir haben gemeinsam viel gegrübelt, was für dich noch möglich ist und auch überhaupt finanziell möglich. Denn irgendwann, so traurig das auch ist, kommt dieser Aspekt mit zum tragen. Ich durfte dich emotional begleiten, als du dich entschieden hattest noch einen letzten Versuch im Ausland zu starten. Die Ärzte hatten jedoch keine gute, dafür eine absolut ehrliche Diagnose für dich. Dein Kinderwunschweg war hier zu Ende gegangen. Wir haben gemeinsam geweint und getrauert, um deinen Traum, der sich nicht verwirklichen lässt. Um deinen geplanten Lebensweg, der nun nicht zu Stande kommt.
Aber danach haben wir gemeinsam herausgearbeitet, was deine Freuden im Leben sind. Was sind die Stärken von dir und deinem Mann. Welche Wünsche und Träume hattet ihr als Jugendliche. Nicht nur diese, sondern viele andere Fragen haben du und dein Mann abgearbeitet. Denn leicht ist es selbstverständlich nicht. Es ist arbeit an sich selbst und an der Partnerschaft, um auch eine solche Situation unbeschadet zu überstehen. Ihr beide habt das ganz großartig gemacht. Ihr habt es geschafft, gemeinsam wieder glücklich zu sein, Lebensfreude zu empfinden und neue Ziele zu haben. Ich freue mich so sehr für euch beide, dass ihr eurem Leben eine ganz andere Richtung gegeben habt. Ich wünsche euch alles liebe und gute weiterhin! Auch hier fand eine große Veränderung statt.
Danke an euch alle!
Persönlich habe ich mich natürlich bei euch schon bedankt, aber ich möchte es gerne auch hier: Vielen lieben Dank!
Es war ohne den Blog und Facebook tatsächlich eine viel intensivere Zeit, mit viel Erfahrungen. Es war so gar nicht geplant, sondern es kam ganz unverhofft. Es starte mit meiner bewussten Entscheidung für Veränderung und zog dann ganz viel Veränderung nach sich.
Ein paar hatten mich auch gefragt, wie es hier weitergehen soll. Eine wirkliche Antwort hatte ich gar nicht darauf. Und hier kam dann etwas von euch zurück. Ihr habt Ideen und Inspirationen für mich gehabt. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön an euch! Alles werde ich sicherlich nicht umsetzen können, aber ich starte wieder.
Meinen Blog, werde ich wieder mit Artikeln füllen. So wie es euch oder mich, gerade berührt, beschäftigt oder inspiriert. Auf Facebook werde ich meine Artikel, auf meiner Seite, auch wieder posten. Ich werde weiterhin für euch erreichbar sein und freue mich Vorschläge oder Wünsche per Mail zu erhalten. Genauso werde ich weiterhin für Ratschläge oder einfach nur zum zuhören, für euch da sein.
Das, was für mich definitiv weg fällt sind Facebookgruppen. Damit kann ich mich einfach nicht oder nicht mehr anfreunden. Ich bleibe lieber ich und gebe weiterhin ganz individuelle Ratschläge und halte mich aus dem orakeln raus 😉 Aber für jede von euch, der das hilft und die sich damit emotional Stärken kann, die gerne in einer Facebookgruppe ist, bleibt dabei. Ich will euch das gar nicht ausreden. Hierbei geht es um mich, mich stärkt das nicht, mir macht es keinen Spaß, mich stresst das.
Veränderung
Ein Wort. Viele Ereignisse. Für mich waren die Veränderungen sehr bereichernd und alles hat sich ganz selbstverständlich gefügt. Und genau so möchte ich meinen Blog nun weiterführen und auch die Unterstützung für euch.
Ich freue mich auf euer Feedback. Zu meiner Veränderung, aber auch sehr gerne zu eurer eigenen Veränderung. Bist du eher offen für Veränderung, oder findest du Veränderung beängstigend?
Auch beim antworten bleibt alles gleich. Ihr könnt meine Kommentarfunktion ganz anonym nutzen aber ich antworte euch natürlich ebenso gern persönlich per Mail.
Bis zum nächsten Mal.
Alles Liebe
Tanja